Gemäß einer Studie in den USA wurden die Belastungen untersucht, die eine Scheidung der Eltern bis ins Erwachsenenalter für Kinder mit sich bringt. Die Ergebnisse sind durchaus nachvollziehbar, möglicherweise überraschend.
Dass negative Auswirkungen auftreten, wird kaum verwundern, das Ausmaß jedoch gegebenenfalls schon. Abhängigkeiten, psychische Belastungen, angefangen bei Depression bis hin zu schwerwiegenden Verhaltensstörungen, wurden sehr häufig angegeben und festgestellt. Die größte Auffälligkeit ist wahrscheinlich, dass das Trauma, welches ein Kind bei Scheidung der Eltern durchlebt, höher eingestuft wurde, als es beim Tod eines Elternteils wäre.
Die Studie wirbt zurecht mit einer größeren Anstrengung zur Einrichtung von Präventions-Programmen bei Scheidungskindern. Persönlich begrüße ich dies. Doch denke ich, dass es möglich ist, die Prävention noch einen Schritt vorzuverlegen. Gezielte Förderung und Stärkung von Familien und Eltern im Sinne einer Primärprevention dürften hier die Erfolgschancen auf eine gute Zukunft wesentlich erhöhen.
Quelle: Pädiatrie up2date 2017, 12:6-9
Referenz auf: Tebeka S, Hoertel N, Dubertret C et al. Parental Divorce or Death During Childhood and Adloescence and its Association With Mental Health. J Nerv Mental Dis 2016; 204: 678-685