GTA – oder Grand Theft Auto – wird als ungeschnittene Version ab 18 in Deutschland vertrieben. Darin kann sich jeder perverse Bösewicht so richtig austoben. In Australien standen bereits mutige Bürgerinitiativen auf, so dass große Handelsmärkte das Spiel aus den Regalen nahmen. Warum? Nun, wie wäre es, wenn es Punkte dafür gäbe, sich an einer Frau zu vergehen, sie anschließend zu überfahren und anzuzünden? Was sich wie ein schlechter Scherz anhört, steht in jedem Elektromarkt in den Regalen! Und nur weil die Freigabe erst ab 18 ist, sollte niemand glauben, Minderjährige kämen nicht an solche Spiele heran.
Und selbst wenn es „nur“ volljährige Jugendliche wären, die solche Spiele nutzen – was sagt uns dies über den Gemütszustand unserer Bevölkerung? Szenen, die man normalerweise im Irak (ISIS) oder im Kampf mit Drogenbaronen in Mexiko vermuten würde und über die jeder den Kopf schüttelt, wenn man darüber in der Zeitung liest, spielen sich in unseren Wohn- und Kinderzimmern virtuell ab. Wundert sich jemand, wenn Jugendliche keine Hemmschwelle mehr kennen, wenn es darum geht, jemanden bestenfalls krankenhausreif zu schlagen oder sogar umzubringen – so wie die junge 23-Jährige, die an den Schlägen kürzlich verstorben ist?
Was kann man tun? Wie wäre es, wenn wir solche Spiele ächten würden? Das würde die Herstellung äußerst unattraktiv machen. Vielleicht strafrechtliche Konsequenzen? Leider hat das Ganze wohl zwei Enden. Solange es Firmen gibt, die so etwas produzieren, wird es auch Käufer dafür geben. Und solange es Leute gibt, die nichts dabei empfinden, solche Szenarien durchzuspielen, lohnt sich die Programmierung. Man müsste wohl beidseitig ansetzen. Dennoch wird es Zeit, solche Spiele aus den Regalen zu verbannen. Ein Anfang wäre es… denn was wir säen, werden wir ernten.