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Zufriedene und gesunde Eltern haben auch gesündere Kinder – so zumindest fasst die AOK Familienstudie 2014 die Ergebnisse zusammen. Das Sinus-Institut in Heidelberg befragte dazu 1503 Mütter und Väter stellvertretend für 8 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern.

Dabei kann das Invest in Familien nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Fähigkeit, Probleme innerhalb der Familie zu lösen nahm von 44% im Jahr 2010 auf 26% im Jahr 2014 ab! Für die Qualität des Familienlebens hatten gerade Dinge wie gemeinsame Mahlzeiten und Gespräche, Lesen und Vorlesen einen hohen Stellenwert. Man könnte es auch kurz mit den Begriffen „Gemeinschaft und Kommunikation“ bezeichnen. Offensichtlich liegt hier ein Bereich, der – wenn er denn ausgebaut wird – jeder Familie zugute kommt.

Besonders auffällig war die Tatsache, dass Familien mit Vater und Mutter einen wesentlich geringeren Unzufriedenheitsfaktor aufwiesen (5%) als Alleinerziehende (20%). Ein wenig strukturierter Familienalltag und die Abwesenheit von festen Regeln wirkten sich negativ auf die Gesundheit der Kinder aus: Gereiztheit, Übellaunigkeit, Nervosität, Schlafprobleme, Schwindelgefühle, Bauch- und Rückenschmerzen – die Auswirkungen waren vielfältig. Bei Familien mit einer hohen Qualität des Zusammenlebens wiesen durchschnittlich 19% der Kinder gesundheitliche und psychische Probleme auf – bei Familien mit einem weniger ansprechenden Zusammenleben waren es immerhin rund 35%.

Auch die Qualität der Partnerschaft der Eltern wirkte sich auf das Wohlbefinden der Kinder aus. Eltern, die ihre Partnerschaft gut ausgestalten und weniger mit Zeitproblemen zu kämpfen hatten, stellten weniger Gesundheitsstörungen bei den Kindern fest: 16% anstatt 24%.

Was wäre aus den ganzen genannten Fakten nun mein persönliches Fazit? Sehr einfach:

Unsere Gesellschaft muss umdenken. Förderung und Wertschätzung von Familien ist das Beste, was wir tun können. Gesunde Familien und Kinder sind die Zukunft eines Landes. Der bisherige Trend, Kinder, Familie und verbindliche Beziehungen als notwendiges Übel zu betrachten, wirkt sich destruktiv auf alle Bereiche unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens aus.

Studienquelle: Kinder- und Kugendarzt 45. Jg. (2014) Nr. 4 oder HIER