Eine Zeitungsmeldung jagt die andere. Ärztevertreter beklagen, es gebe zu wenig Ärzte – Tendenz weiter sinkend. Grund seien vor allem auch weit bessere Arbeitsbedingungen im Ausland, so dass viele Mediziner dort versuchen, eine Existenz aufzubauen. Die Krankenkassen halten dagegen, man hätte es mit einem Überangebot zu tun. Ein stärkerer Kontrast der Aussagen ist wohl kaum möglich.
Ohne mich nun in das Wirrwarr politischer Auseinandersetzungen werfen zu wollen – vielleicht sollte man, bevor man sich mittels Presse eine Kontroverse liefert, einfach einmal den Schreibtisch oder das Sitzungszimmer verlassen und eine Zeit lang Recherche vor Ort praktiziert haben. Ich könnte mir vorstellen, dass man – auch in Abhängigkeit vom geographischen Betrachtungswinkel – zu einem doch etwas differenzierteren Bild kommt.
Und während sich der Schlagabtausch weiter vollzieht, werde ich mich – zusammen mit vielen meiner Kollegen – doch eher wieder um meine Patienten kümmern. Vielleicht taucht ja doch einmal irgendwo ein Pragmatiker auf… 😉