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Mir wird – ehrlich gesagt – manchmal etwas mulmig, wenn ich beobachte, wie viele Politiker und andere Menschen darauf bedacht sind, mit fast panischer Vehemenz darauf zu achten, dass alle gleich sind. Zweifelsfrei sind alle Menschen gleich viel wert. Jedes Menschenleben verdient die größtmögliche Hochachtung.

Aber sind wir auch alle gleich? Ist es wirklich fair, wenn jeder gleiche Chancen, Einkünfte, Wohnraum, Ausbildung und vieles mehr hat – also Sozialismus oder sogar Kommunismus in Reinkultur? Das würde doch bedeuten, dass es sich für niemanden mehr lohnt, sich besondern anzustrengen oder zu investieren. Was ist mit Menschen, die sich größere Chancen unter viel Entbehrung und Opfern erkämpft haben? Oder mit solchen, die nur darauf spekulieren, dass es der Staat, die Stadt oder ein Bundesland schon richten werden?

Was geschieht mit unserer Verschiedenartigkeit, sowohl was Stärken, Schwächen, Charakter, als auch Umfeld angeht? Mir fällt auf, dass bei nicht gegebener Chancengleichheit sofort die ersten aufstehen und von sozialer Ungerechtigkeit sprechen. Dem entgegen gesetzt habe ich unzählige Menschen getroffen, die sich durch geringere Chancen in keiner Weise haben abbringen lassen. Mit viel Disziplin, Fleiß und Engagement haben sie es oft weiter gebracht, als andere, die sogar bessere Chancen und Voraussetzungen im Leben hatten.

Worauf will ich hinaus? Will ich jemandem irgendwelche Vergünstigungen streitig machen? Sicher nicht. Ich glaube nur, dass es nicht von bevormundenden und gleichmachenden Wächtern abhängt, was wir im Leben erreichen und erreichen können. Vielmehr denke ich, liegt dies in unserer eigenen Selbstverantwortung, Einsatzbereitschaft und der Fähigkeit, Träume zu verfolgen und wahr werden zu lassen.

Auf dem Weg zu meinem Beruf ging ich viele Umwege und weitere Strecken, als manch anderer. Was mich immer motiviert hat, war die Begeisterung für die Medizin – Chance hin oder her. Mit Vision und Leidenschaft sind Ziele erreichbar – nicht mit aufgezwungener Gleichmacherei.