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„Einen Joint in Ehren kann niemand verwehren“ – von wegen. Kinderärzte, auch gerade in einer Großstadt wie Essen, begegnen durchaus jungen Menschen, meist Teenagern, die Drogenkonsum verharmlosen – auch wenn sie selbst nicht betroffen sind, aber „davon gehört haben“.

Canabis gilt zum Beispiel manchmal nur als als eine Art „illegale“ Zigarette. Kein Wunder, dass es die am häufigsten konsumierte illegale Substanz ist, weltweit. Es ist der häufigste Anlass für eine erstmalige Drogentherapie. Bei täglichem Konsum führt es bei 25% der Konsumenten zur Abhängigkeit. Körperliche Folgen eines regelmäßigen Konsums zum „Freizeitgebrauch“ können z.B. sein (unterschiedlich aussagekräftige Studien liegen vor):

  • Folgen für das Reproduktionssystem (Impotenz, Libidoverlust, Menstruationszyklus, Geburtenkomplikationen…)
  • Folgen für Kinder vom Canabis-konsumierenden Schwangeren: Impulsivität, Lernstörungen, Gedächtnis-Beeinträchtigungen…
  • Anfälligkeit gegenüber Tumorerkrankungen
  • Schädigung der Bronchiolen, chronische Bronchitis
  • Heiserkeit, Lungenerkrankungen, Dyspnoe
  • erhöhte viszerale Fetteinlagerung und Insulinresistenz

Darüber hinaus belegen Studien verstärkte negative Auswirkungen auf die Lern-, Denk- und Erinnerungsfähigkeit. Früher Canabiskonsum führte beispielsweise zu einem erhöhten Risiko eines Schulabbruchs oder verminderten Bildungsniveaus.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt / Jg. 112 / Heft 16 / 17. April 2015